- Pagode
- Pa|go|deI 〈f. 19; europ. Bez. für〉1. turmartiger japan. od. chines. Tempel2. StupaII 〈m. 17 oder f. 19〉1. asiat. Götterfigur, meist aus Porzellan2. ind. Goldmünze mit aufgeprägtem Götterbild[<port. <Sanskrit]
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1Pa|go|de, die; -, -n [frz. pagode < port. pagode < drawidisch pagōdi < sanskr. bhagavatī = göttlich, heilig]:ostasiatischer Tempel von [vier]eckiger, turmartiger, sich nach oben verjüngender Form mit vielen Stockwerken, von denen jedes ein ausladendes Dach hat.kleines ostasiatisches Götterbild (bes. in Form einer sitzenden Porzellanfigur mit nickendem Kopf u. beweglichen Händen).* * *
Pagode1) europäische Bezeichnung für turmartige Gebäude der buddhistischen Baukunst in China, Korea, Japan und Hinterindien. Die Pagode ist ein buddhistisches Reliquiar wie der indische Stupa, kann jedoch in ihrer architektonischen Gestalt nur begrenzt von indischen Vorbildern abgeleitet werden. Die chinesische Pagode (Ta) hat die Form eines auf quadratischem, polygonalem, auch rundem Grundriss aus Stein, Ziegel, Holz, selten Eisen oder Bronze errichteten Turms von 7 bis 13 Stockwerken. Die älteste Pagode ist auf dem heiligen Berg Songshan (Provinz Henan) erhalten (523). Die Große Wildganspagode in Xi'an, ein nach oben sich verjüngender Massivbau, den nur wenig vorkragende Dachkränze gliedern, wurde 652 gestiftet (erneuert 933). Spätere Pagoden sind aus Holz oder ahmen Holzformen in Ziegeln nach. Ihre Stockwerke wirken wie übereinander gestellte Pavillons. Durch den Lamaismus wurde in der Yuanzeit die Flaschenpagode eingeführt, deren bauchige Vasenform auf den indischen Stupa zurückgeht. Berühmt war die 84 m hohe, mit glasierten Tonreliefs verkleidete »Porzellan-P.« in Nanking (1412-31; 1853 zerstört).Mit der Übernahme des Buddhismus im 6. Jahrhundert kam die Pagode nach Korea (koreanisch Tap) und nach Japan (japanisch Tō). In Japan kennt man nur die hölzerne Pagode mit meist quadratischem Grundriss um einen Mittelpfeiler, anfangs drei-, in der Heianzeit auch fünfstöckig: Murōji (824), Präfektur Nara; Daigoji (951) in Kyōto. Die Dächer der Stockwerke sind geschwungen und stark ausladend.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Tempel, Schrein und Pagode in Japan2) kleine Porzellanfigur, die dem Lohan Pu-tai (»Dickbauchbuddha«; mit nickendem Kopf und beweglichen Händen) nachgebildet ist. Sie wurde im 17. und 18. Jahrhundert in europäischen Manufakturen hergestellt.* * *
Pa|go|de, die; -, -n [frz. pagode < port. pagode < drawidisch pagōdi < sanskr. bhagavatī = göttlich, heilig]: 1. ostasiatischer Tempel von [vier]eckiger, turmartiger, sich nach oben verjüngender Form mit vielen Stockwerken, von denen jedes ein ausladendes Dach hat. 2. <auch: der; -n, -n> (österr., sonst veraltet) kleines ostasiatisches Götterbild (bes. in Form einer sitzenden Porzellanfigur mit nickendem Kopf u. beweglichen Händen).
Universal-Lexikon. 2012.